Das historische Weinbaugebiet Tokaj-Hegyalja liegt im äußersten Nordosten Ungarns, unweit zur slowakischen und ukrainischen Grenze. Auf 55 km Länge und 30 km Breite beträgt die Fläche nur 275 qkm. Die genutzte Rebfläche beträgt derzeit etwa 6000 Hektar. Auf slowakisches Gebiet entfallen 172 Hektar Rebfläche. Seit 2001 gehört das historische Weingebiet zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Das Gebiet bildet die südlichsten Ausläufer des vulkanischen Zémplen-Gebirges. Nach Norden, Osten und Westen von der Bergkette der Karpaten geschützt, steht es nach Süden der warmen Luft der ungarischen Tiefebene offen. Das Zusammenwirken von Klima- und Bodenverhältnissen sowie die Nähe zu den Flüssen Theiß und Bodrog lässt hier den einzigartigen Tokajer Aszú enstehen. Die Hauptbodenarten des Weingebietes sind Ton, Lehm und Löß, wobei der Ton eine der besten Bodenarten bildet. Wichtigster Bestandteil des Bodens in Tokaj-Hegyalja ist der Schutt von vulkanischem Trachyt. Zusammensetzung und Menge der einzelnen Bodenbestandteile unter der Rebfläche bestimmen Qualität und Geschmack der darauf wachsenden Weine, und somit auch die Aromenvielfalt der einzelnen Fluren.
Die Flüsse Theiß und Bodrog sowie ihr Überschwemmungsgebiet sorgen für eine hohe Luftfeuchtigkeit bei einem ansonsten trockenen Klima, was die Entstehung des edlen Schimmelpilzes „Botrytis Cinerea“ ermöglicht. Oft wird seine Enstehung noch durch eine Regenperiode im Spätsommer begünstigt. Durch den langen und warmen Herbst kann die Weinlese bis in den November hinausgezögert werden. Der Aszú wird nur in guten Jahren hergestellt, wenn sich die Auslese der Aszúbeeren lohnt. In der Regel kommen auf ein Jahrzehnt drei Spitzenjahre, vier gute und drei schwächere Jahre.